Auf diesem Bild finden sich über 100 Jahre Kampfkunsterfahrung.
Wer hätte das gedacht. Unser Lehrer Grandmaster Hubert Wolf hatte vor kurzem erst sein 50jähriges Kampfkunstjubiläum (wir berichteten) und nur kurze Zeit später einen Gast in seinem Kwon, welcher sogar zwei Jahre vor ihm, mit dem Weg der Kampfkünste begonnen hatte.
Shihan Siegmund Sobolewski war auf eine Empfehlung seines Schülers Sensei Thorsten Wießner hin in die Räumlichkeiten der Kung Fu Schule im Schlehdornweg gekommen.
Er wollte uns zu Fall zu bringen und gleichzeitig auf alle Fälle vorbereiten. Zu dieser Lehrstunde hatte er ein paar exquisite Leckerbissen aus seinem reichhaltigen Repertoire mitgebracht, welche kein Hemd trocken ließen. [singlepic id=1389 w=257 h=284 float=right]Auf dem angenehm energischen Lehrplan standen Kontertechniken, Überraschungsangriffe, fiese Hebel und Würgegriffe, sowie einige interessante Druckpunkt- und Wurftechniken, welche unseren Horizont erweiterten und zumeist Phillip und Igor zu einem atemlosen Lächeln bei rötlicher Gesichtsfarbe trieben.
Der lange Lern- und Lehrweg von Shihan Sobolewski begann im Jahr 1962 mit dem Judo, welches 1967 einen entscheidenden Impuls durch die Erweiterung des Jiu Jitsu erfuhr. Nach einem Umzug in die Hansestadt Mitte der Siebziger, folgte ein notgedrungener Wechsel ins Ju Jutsu, da sich in Hamburg kein adäquater Verein für das Jiu Jitsu finden ließ. (Anmerkung: Jiu Jitsu geht zurück auf die japanischen Samurai und hat eine sehr traditionsreiche und rituelle Geschichte. Das Ju Jutsu wurde Ende der Sechziger in Deutschland aus dem Karate, Jiu Jitsu, Judo und Aikido als Selbstverteidigung entwickelt und später flossen viele weitere asiatische Kampfaspekte mit ein.)
[singlepic id=1402 w=334 h=370 float=left]1974 absolvierte er erfolgreich seine Prüfung zum 1.Dan Schwarzgurt im Ju Jutsu und diesen Weg setzte er bis 1989 mit dem 5. Dan fort. Er ist weiterhin einer der wenigen Lehrer mit einer Trainer A Lizenz und war darüber hinaus Prüfungsreferent, technischer Referent, Lehrwart und Landesvorsitzender und als Funktionär in vielen weiteren Positionen tätig. Momentan unterrichtet er in drei verschiedenen Vereinen. Vor knapp mehr als 10 Jahren, am 19. Juni 2004 wurde ihm der ehrenvolle 7. Dan verliehen.Die Struktur der Vermittlung einzelner Übungen von Shihan Sobolewski zeugte von großer Achtsamkeit. Immer an verschiedenen Dummies, aus unterschiedlichen Blickwinkeln, sowohl schnell, als auch langsam und immer mit einem kleinen extra Kniff, als Alternative. Shihan Siegmund Sobolewski macht man so schnell sicher nichts vor – dafür animierte er alle Kung Fu Schüler zum Nachmachen. Und das ordentlich. In den knappen 90 Minuten belebte eine zweistellige Anzahl von Techniken Mensch und Raum und es war allen Beteiligten anzusehen, dass sie sehr gerne noch weiter gemacht hätten.
Allein die Zeit beendete dieses angenehme Geschenk einer Reise in die kreative Welt des Ju Jutsu. Wir bedanken uns ganz herzlich für den intensiven Austausch bei Shihan Siegmund Sobolewski. Mit einer tollen Auswahl an Bildern wollen wir noch zeigen, was der Abend alles an Griffigem für uns bereit hielt.
alle Bilder (c) Lennart Plötz
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