Die russische Kampfkunst Systema – (Система) hat in den letzten Jahren mehr und mehr Bekanntheit erlangt durch die unermüdlichen Bestrebungen von Oberst Michail Ryabko und dessen nach Kanada und Deutschland emigrierten Schülern Vladimir und Valentin Vasiliev. Nähere Infos über den Besuch zweier unserer Schüler bei dem deutschen Systema Vertreter Andreas Weitzel könnt ihr hier nachlesen.
Die Wurzeln des Systema sind lose zurückzuführen bis hin zu den Kosaken des frühen Mittelalters. Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde traditionelles und kulturelles Wirken zu einem heißen Eisen und lediglich in den Spezialeinheiten wurde das Wissen um altbewährte Kampfkünste breitgefächert erhalten und ergänzt. Erst nach Fallen des Eisernen Vorhangs war der Weg in die gesamte Welt frei.
Die teils minimalistischen und spannungslosen Bewegungen im Systema lösen beim bloßen Betrachten oft Erstaunen und bei einigen Zuschauern mitunter sogar Unglauben aus, umso mehr haben wir uns daher gefreut, mit Jörg Wagener einen norddeutschen Systemapionier bei uns im Kwon zu Gast zu haben, welcher gleichzeitig ein direkter Schüler von Valentin Vasiliev ist. Wir hatten somit die Gelegenheit sozusagen aus erster Faust die russische Kampfkunst kennenlernen zu dürfen.
Das Schlüsselwort für die ersten Übungen war Entspannung. Entspannung senkt das Verletzungsrisiko, erhöht die Mobilität der eigenen Möglichkeiten und lenkt gleichzeitig die Wahrnehmung auf Bereiche des eigenen Wesens, die einem sonst oft eher verschlossen bleiben. Die folgenden Übungen sollten daher mit so wenig muskulärer Anspannung wie möglich ausgeführt werden. Es begann mit einfachen Rollen.
Dabei wurde auch gleich die Idee von möglichen Heckenschützen in der Umgebung mit eingebaut – zwar eher ein militärischer, aber durchaus interessanter Ansatz. Das Systema ist halt geprägt von den Speznas.
[singlepic id=1103 w=320 h=240 float=right]Wir übten ab- und gleich wieder aufzutauchen, Schläge in Empfang zu nehmen, Druck aufzulösen und Hebeln zu entkommen. Der Abend war sehr abwechslungsreich und die Inspiration, die Jörg Wagener mitgebracht hatte, war deutlich spürbar. Die Partnerübungen waren geprägt von gegenseitig, gewonnenen Erkenntnissen und es wurde sich sehr rege über die eigenen Erfahrungen ausgetauscht.Kurzum: Das Systema hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen und uns auch im Nachhinein mit einer Menge Gesprächsstoff beerbt. Wir freuen uns schon, wenn Danni, Ulrich und Igor weitere Erkenntnisse sammeln und mit uns teilen werden. Weiterhin hoffen wir ebenso, dass es noch zu weiteren Besuchen von Jörg Wagener kommen wird.
[singlepic id=1109 w= h= float=center]Jörg Wagener unterrichtet Systema derzeit sowohl im Elbgym, als auch in der Schwenckestrasse. Nähere Infos findet ihr unter systemahamburg.de
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