Seit einigen Monaten gehört die Kampfkunst Karate zum Angebot unseres Vereins, vermittelt wird der traditionelle japanische Shotokan-Stil. Das heutige Karate stammt von der japanischen Insel Okinawa und erhielt seinen Namen aufgrund der Waffenlosigkeit dieser Kampfkunst, wörtlich „leere Hand“. Mit bloßen Händen und Füßen also sollen Angriffe abgewehrt werden, mit präzisen Treffern auf empfindliche Zielregionen des Körpers können sich auch körperlich Unterlegene effektiv verteidigen.
Die Ursprünge des Karate liegen zwar in einer alten Kriegskunst, aber neben den traditionellen Methoden haben auch die Erkenntnisse der modernen Sportwissenschaft Eingang gefunden in den methodischen Aufbau der Übungsstunden.
Jede Karatestunde beginnt und endet mit einer kurzen Meditation im Sitzen und der traditionellen Zeremonie zum An- oder Abgrüßen. Auf eine umfassende Ganzkörpergymnastik folgt das eigentliche Karatetraining, dieses ist auf drei Säulen aufgebaut: Technikschulung, Partnerübungen und Formentraining.
Karate kann Körperschule, Selbstverteidigung, Rundum-Fitness, Zweikampfsport oder Persönlichkeitsentwicklung sein – diese Kampfkunst bietet jedem etwas. Das System aus Schlag-, Stoß- und Tritttechniken erfordert in der Anwendung Dynamik, Körperbeherrschung und Konzentration, aber auch Disziplin. Harter Körperkontakt wird vermieden – eine korrekte Technik ist abzustoppen, bevor der Partner verletzt würde. Trotzdem ist es wichtig, die enorme Energie zu spüren, die sich aus dem Üben dieser Kampfkunst entwickeln kann.
Übrigens: Für die Kampfkünste ist man nie zu alt. Die Schnelligkeit lässt zwar mit zunehmendem Alter nach, die Wahrnehmung aber und oft auch die Präzision der Bewegungen lassen sich durch regelmäßiges Üben immer weiter verbessern. Unsere älteste Teilnehmerin Birgit war trotz ihrer 63 Jahre im vergangenen Jahr sogar fleißigste Schülerin. Die jüngsten Mitglieder der Kindergruppe sind 7 Jahre alt.
Das Training leitet Andreas Brannasch, 4. Dan Shotokan Karate (Deutscher Karate Verband). Er besitzt eine Karatelehrer-Lizenz und ist diplomierter Sportwissenschaftler. Andreas war vielfacher nationaler und internationaler Meister in den Jahren 1976 bis 1984. Erst im letzten November konnte er bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin die Altersklasse +50 Jahre gewinnen.
Trainingsort (Dojo) ist die Gymnastikhalle der Albert Schweitzer Schule, Schluchtweg 1, in Klein-Borstel. Dienstags ab 18.30 Uhr und freitags ab 19.00 Uhr – trainieren zuerst die Einsteiger, dann die Fortgeschrittenen. Die Kindergruppe (7-13 Jahre) übt donnerstags ab 17.45 Uhr unter der Leitung von Mehmet Zumberi, 1. Dan und mehrfacher Hamburger Meister. Interessenten sind herzlich willkommen, Informationen gibt es in der Geschäftsstelle, Tel. 50 57 18.
Andreas Brannasch