Kung Fu: Ein Abend mit Drills – mit den Muskeln lernen

[singlepic id=1596 w=170 h=255 float=left]Erneut hatten wir die Chance aus dem gigantischen Fundus des Arnis einige Dinge kennen zu lernen. Dieses mal waren die Stöcke daheim geblieben und Renshi Christopher hatte ein paar besondere Drills mit im Gepäck. Drill kommt von amerikanischen Wort für Übung, welches wiederum vom deutschsprachigen drillen des 19. Jahrhunderts entlehnt ist, allerdings ohne dessen negativen Grundtenor. Beim Drill steht nicht der äußere Zwang im Vordergrund, sondern das trainieren des “muskulären Gedächtnisses”.

Als kurze Erläuterung worum es sich hierbei handelt: Einfach mal eine Schleife seitenverkehrt binden oder die Zähne mit der anderen Hand putzen. Dinge, welche sich durch beständige Wiederholung in unserem Unterbewusstsein manifestiert haben, gehen uns normalerweise wie von selbst “von der Hand”. Tritt jedoch eine neue Situation auf, stehen wir manchmal wie die Axt in der Wüste. Der Selbstversuch bestätigt, dass so etwas wie Schleife binden oder Zähne putzen rein geistige Prozesse sind. Das Vertrauen unserer Muskeln über das was kommt, gibt den einfachen Weg vor. In den Kampfkünsten ist es nicht anders.

Mit Hilfe solcher Drills lassen sich eine Menge grundlegender Prinzipien des Wirkens verinnerlichen, sowie körperliche Reflexe schulen. Das Arnis ist berühmt für ein großes Repertoire dieser Drills.

Die verschiedenen Partnerübungen waren ergo ebenso zahlreich, wie anspruchsvoll und wir hatten im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände zu tun. Je nach Partnersymbiose sah der Kwon an diesem Abend eine Menge wuchtig, bis flink, fliegender Hände und auch Beine.
Wie es sich für eine gute Stunde gehört floss der Schweiß in strömen und der eine oder andere blaue Fleck, brachte auch eine Woche danach noch ein zufriedenes Lächeln auf das Gesicht im Spiegel.

Am Ende der wie immer viel zu rasch verfliegenden Zeit gab uns Renshi Christopher noch eine Kostprobe eines wirkenden Beispiels mit Sihing Boris als Partner. (siehe Fotos)

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Renshi Christopher für diese Reise in die philippinische Stockkampfkunst – die auch ohne Stock zu Recht geachtet ist.
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