Seit rund zwanzig Jahren ist der Germany Cup in Lübeck eines der bestorganisiertesten Kampfturniere in Norddeutschland. Veranstalter und Kickboxlehrer Rasim Cekirge hat mit seinem seriösen Team an Mitarbeitern eine einladende Atmosphäre geschaffen, in welcher sich alljährlich hunderte von Kampfkunstfreunden tummeln, um sich im kampfsportlichen Wettkampf zu messen. Gekämpft wurde im Semi- und Leichtkontakt. Wir aus der hiesigen Kung Fu Schule im Verein des SC Alstertal Langenhorns waren zum Saisonauftakt mit sieben Fightern und zwei Betreuern nach Lübeck gefahren und bei diesem schönen Turnier mit von der Partie.
Thomas Reinhardt bestritt sein allererstes Turnier in der erfahrenen Klasse der Über 35jährigen. Er ist im SCAL unser größter Recke mit 197cm und gleichzeitig eher einer der Frischlinge bei den Fortgeschrittenen. An diesem Tag jedoch kam alles irgendwie anders. Sein erster Gegner überragte ihn um einen halben Kopf und war 2.07 Meter groß! Thomas obsiegte in diesem Kampf der Giganten, gewann später sogar alle weiteren Paarungen in dieser Gruppe und fuhr als stolzer Sieger mit einem ersten Platz nach Hause.
Jan Plewe hatte sich im Vorfeld mit großen Zweifeln rumgeschlagen. Seine Gedanken galten seiner körperlichen Unversertheit. Erfahrungsgemäß wird auf Turnierveranstaltungen etwas kräftiger geschlagen als im partnerschaftlichen Sparring innerhalb der eigenen Schule. Interessanterweise kam es genau wie befürchtet. Jan erhielt einen harten Fauststoß auf die Nase und Sekunden danach standen vier Sanitäter um ihn herum. Dennoch gelang es ihm nach einer kurzen inneren Sammlung den Wettkampf wieder aufzunehmen. Am Ende schaffte er es immerhin in einer der größten Klassen der Veranstaltung bis zum zweiten Platz vorzudringen. Sein größter Sieg an diesem Tag fand jedoch zuvor beim überwinden seiner Ängste statt.
Erik Gosch trat gleich in zwei unterschiedlichen Klassen an. Zum einen bei den Junioren und bei den Erwachsenen. Bei so einem Doppelstart kann es mitunter zu Überschneidungen des jeweiligen Starttermins kommen, so dass im ungünstigsten Fall eine Klasse komplett sausen gelassen werden muss. Fast genau so kam es. Beide Klassen starteten parallel und Erik war gezwungen immer unmittelbar nach einer gewonnenen Runde zur nächsten Kampffläche zu hasten. Auf diese Weise musste er vier Kämpfe hintereinander bestreiten und war nach nicht einmal zehn Minuten bereits am Ende seiner Kondition angelangt. Doch trotz alledem konnte er nahezu alle seine Gegner deutlich bezwingen und verlor erst viel später knapp im Finale der Junioren über 78 Kilogramm und wurde Zweiter.
Eriks Bruder Lasse musste sich nach mehreren siegreichen Runden gegen den späteren Sieger seiner Klasse und nach einem kräftigen Leberhaken geschlagen geben. Lennart Plötz war froh auf seinem zweiten Turnier doppelt so erfolgreich gestartet zu sein wie auf seinem ersten. Er kam eine Runde weiter. Für den sonst so fröhlichen Christoph Behem gab es ausnahmsweise mal nichts zu lachen, er bekam eine Doppelpackung und verlor gleich zweimal hintereinander. Sein Lachen gewann er auf der Rückfahrt selbstverständlich zurück.
Anders fightete Boris Sedelies und dominierte die meisten seiner Gegner. Er fuhr mit zwei Pokalen nach Hause und war erfolgreichster Starter in unseren Reihen mit einem ersten und einem zweiten Platz. Alles in allem war es ein gelungener Saisonauftakt. In Mai und Juni sind noch weitere Turniere von denen wir an selber Stelle selbstredend berichten werden.
von links nach rechts: Si Hing Lars, Lennart, Christoph, Jan, Lasse, Erik, Boris Thomas und Si Hing Marvin mit ihrer Beute